CLL (Leukämie)

Beobachten und Abwarten bei chronisch lymphatischer Leukämie

Krebsbegleiter Redaktion, 18. März 2025

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Über die Phase des Beobachtens und Abwartens ("Watch & Wait")1

„Beobachten und Abwarten” – auch „aktive Kontrolle“ oder „beobachtendes Abwarten“ genannt – ist die medizinische Fachbezeichnung einer Phase, in der die CLL nicht aktiv behandelt wird. Zum Zeitpunkt der CLL-Diagnose kann die Krankheit inaktiv sein. Durch den langsamen und weniger agressiv fortschreitenden Verlauf, bezeichnet man die CLL auch als indolent. Bis Symptome auftreten oder eine aktive Behandlung notwendig wird, können Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen. Tatsächlich wird die CLL häufig bei einer Routine-Untersuchung oder einem Bluttest zufällig entdeckt. So haben viele Patienten noch gar keine Symptome, wenn sie die Diagnose erhalten.

Eine kontinuierliche Krankheitskontrolle ist absolut notwendig.

Wenn Sie sich in der aktiven Kontrolle der CLL befinden, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie weiterhin regelmäßig untersuchen, um Veränderungen des Blutbilds oder der Erkrankung sowie das Auftreten von Symptomen zu überwachen.

Was passiert während der Phase des Beobachtens und Abwartens?

In der Phase ist es wichtig, sich eines immer wieder ins Gedächtnis zu rufen: Dieser Ansatz bedeutet nicht, dass Ihr Behandlungsteam Sie aufgibt oder Ihnen eine Behandlung vorenthält. Auch wenn es Sie möglicherweise belastet, dass Ihre Krebserkrankung nicht umgehend behandelt wird, seien Sie gewiss, dass „Beobachten und Abwarten“ bei einer CLL ohne Symptome das Standardvorgehen ist. Denn jede Behandlung hat potenziell Nebenwirkungen und bisherige Studiendaten zeigen, dass eine vorzeitige Behandlung keine Vorteile bringt. Die Phase des beobachteten Abwartens ist bei jeder Patientin bzw. jedem Patienten unterschiedlich lang; sie kann ein paar Monate oder aber mehrere Jahre dauern.

Während dieser Zeit werden Sie wahrscheinlich:

  • Einen Zeitplan mit regelmäßigen Kontroll-Terminen bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt aufstellen.

  • Regelmäßige Blutuntersuchungen und Tests durchführen, um zu sehen, ob Ihre Erkrankung stabil bleibt oder eventuell fortschreitet.

  • Über die Symptome informiert werden, die Sie umgehend Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mitteilen sollten.

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Hinweis

Patient:innen, deren Blutwerte sich über Monate hinweg nicht verändert haben, müssen unter Umständen nur alle 3–6 Monate zur Kontrolluntersuchung.

Das Ende der Phase des Beobachtens und Abwartens:

Normalerweise beginnt eine aktive Behandlung der CLL, sobald die Erkrankung fortschreitet. Gemäß den Richtlinien des „International Workshop on CLL“ wird zum Beispiel eine Behandlung empfohlen, sobald Symptome wie Schwäche/Müdigkeit, Nachtschweiß, unerklärter Gewichtsverlust und/oder Fieber auftreten.

Falls Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich bemerken, sollten Sie umgehend Ihre Ärztin oder Ihren Arzt kontaktieren, um einen entsprechenden Behandlungsplan zu erstellen.

Patient:innen, deren Untersuchungen und Bluttests eine hohe Anzahl von Krebszellen im Blut, in den Lymphknoten oder in der Milz aufweisen, müssen oftmals umgehend eine Behandlung beginnen – unabhängig von dem Auftreten von Symptomen.

Emotionale Verfassung während der Phase der aktiven Kontrolle

Nicht zu wissen, was kommt, kann Sie verunsichern und Stress bei Ihnen auslösen. Das ist vollkommen normal. Vielleicht stellen Sie – wie viele andere Menschen mit CLL – tatsächlich fest, dass Ihre Sorgen mit der Zeit nachlassen. Natürlich finden Sie Ihren ganz eigenen Weg, mit Ihrer CLL-Diagnose umzugehen; dennoch sollten Sie stets alle Ihre Sorgen mit Ihrem Behandlungsteam besprechen.

Was Ihnen helfen kann, diese Zeit durchzustehen

Informieren Sie sich über CLL und wie Sie Entscheidungen hinsichtlich Ihrer Versorgung treffen können. Schreiben Sie sich vor jedem Arztbesuch alle Fragen auf, die Sie stellen möchten. Sie können sich außerdem auf vertrauenswürdigen Internetseiten über CLL informieren:

Suchen Sie Unterstützung bei Ihren Freunden und Ihrer Familie.

Wenn Sie bereit sind, Ihre Diagnose mit Freunden und Familie zu teilen, gehen Ihnen anfangs wahrscheinlich eine ganze Reihe von Gefühlen durch den Kopf. Sich darüber mit Menschen auszutauschen, die Ihnen nahestehen, kann hilfreich sein.

Treten Sie mit Menschen in Verbindung, die ebenfalls mit CLL leben.

Ob in einer Selbsthilfegruppe oder einer Gemeinschaft in den sozialen Medien – viele Menschen, die in derselben Situation sind wie Sie, geben sehr gerne Ideen, Informationen und Unterstützungsmoglichkeiten weiter.

Finden Sie Wege, sich zu entspannen.

Gespräche mit einer Psychologin oder einer Sozialarbeiterin bzw. einem Psychologen oder einem Sozialarbeiter, Fitnesstraining (mit Erlaubnis Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes), Yoga oder auch Gartenarbeit – all das sind gute Möglichkeiten, belastenden Stress zu reduzieren. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam um herauszufinden, welche Maßnahmen für Sie geeignet sind.

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Referenzen

1.  https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_CLL_1810011.pdf

AT-13661, 03/2025

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