Über die Phase des Beobachtens und Abwartens ("Watch & Wait")1
„Beobachten und Abwarten” – auch „aktive Kontrolle“ oder „beobachtendes Abwarten“ genannt – ist die medizinische Fachbezeichnung einer Phase, in der die CLL nicht aktiv behandelt wird. Zum Zeitpunkt der CLL-Diagnose kann die Krankheit inaktiv sein. Durch den langsamen und weniger agressiv fortschreitenden Verlauf, bezeichnet man die CLL auch als indolent. Bis Symptome auftreten oder eine aktive Behandlung notwendig wird, können Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen. Tatsächlich wird die CLL häufig bei einer Routine-Untersuchung oder einem Bluttest zufällig entdeckt. So haben viele Patienten noch gar keine Symptome, wenn sie die Diagnose erhalten.
Eine kontinuierliche Krankheitskontrolle ist absolut notwendig.
Wenn Sie sich in der aktiven Kontrolle der CLL befinden, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie weiterhin regelmäßig untersuchen, um Veränderungen des Blutbilds oder der Erkrankung sowie das Auftreten von Symptomen zu überwachen.
Was passiert während der Phase des Beobachtens und Abwartens?
In der Phase ist es wichtig, sich eines immer wieder ins Gedächtnis zu rufen: Dieser Ansatz bedeutet nicht, dass Ihr Behandlungsteam Sie aufgibt oder Ihnen eine Behandlung vorenthält. Auch wenn es Sie möglicherweise belastet, dass Ihre Krebserkrankung nicht umgehend behandelt wird, seien Sie gewiss, dass „Beobachten und Abwarten“ bei einer CLL ohne Symptome das Standardvorgehen ist. Denn jede Behandlung hat potenziell Nebenwirkungen und bisherige Studiendaten zeigen, dass eine vorzeitige Behandlung keine Vorteile bringt. Die Phase des beobachteten Abwartens ist bei jeder Patientin bzw. jedem Patienten unterschiedlich lang; sie kann ein paar Monate oder aber mehrere Jahre dauern.
Während dieser Zeit werden Sie wahrscheinlich:
Einen Zeitplan mit regelmäßigen Kontroll-Terminen bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt aufstellen.
Regelmäßige Blutuntersuchungen und Tests durchführen, um zu sehen, ob Ihre Erkrankung stabil bleibt oder eventuell fortschreitet.
Über die Symptome informiert werden, die Sie umgehend Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mitteilen sollten.