Artikel

Die Risikofaktoren für Leberkrebs

Artikel lesen Pfeil nach rechts

Leberkrebs ist eine ernsthafte Erkrankung, die in den Zellen der Leber entsteht. Er kann in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: primärer und sekundärer Leberkrebs.

Leberkrebsarten

Primärer Leberkrebs

Primärer Leberkrebs entsteht direkt in der Leber. Die häufigste Form ist das Hepatozelluläre Karzinom (HCC), das aus den Hauptzellen der Leber, den Hepatozyten, hervorgeht und etwa 80–90 % der Fälle ausmacht.1,2

Sekundärer Leberkrebs

Sekundärer Leberkrebs entsteht nicht in der Leber selbst. Er tritt auf, wenn Krebszellen von anderen Organen, wie dem Darm oder Magen, über den Blutkreislauf in die Leber gelangen und sich dort ansiedeln.2 Diese metastasierenden Tumore unterscheiden sich im Verlauf und in der Behandlung von primären Lebertumoren.2

Symptome

Leberkrebs wird häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, was die Behandlung erschwert. Eine frühzeitige Diagnose kann jedoch entscheidend dazu beitragen, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen und die Möglichkeiten für eine gezielte Behandlung zu verbessern.3,4

Zu den Symptomen von Leberkrebs gehören unter anderem Schmerzen im Oberbauch, eine tastbare Schwellung unter dem rechten Rippenbogen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Müdigkeit, ungewollter Gewichtsverlust und Gelbsucht, bei der Haut und Augen gelb werden.2

Allerdings können diese Symptome auch auf andere Erkrankungen oder gesundheitliche Probleme hinweisen und sollten daher ärztlich abgeklärt werden.

Wie häufig ist Leberkrebs?

Leberkrebs ist weltweit ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Jährlich erkranken Tausende von Menschen neu an dieser Krebsart.5 In Deutschland beispielsweise erkranken ungefähr 8.790 Menschen jährlich, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen.1 In den letzten Jahren ist die Zahl der Leberkrebs-Neuerkrankungen gestiegen, was mit einer Zunahme an Menschen in Verbindung gebracht wird, die an Leberzirrhose, Hepatitis Infektion, Fettleibigkeit oder Typ-2-Diabetes mellitus ("Zuckerkrankheit") leiden.1,2

Risikofaktoren und Ursachen für Leberkrebs

Leberkrebs kann durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Zu den bedeutendsten zählen Leberzirrhose, häufig verursacht durch Alkoholmissbrauch oder chronische Hepatitis-Infektionen (B und C).5 Auch genetische Faktoren und Umweltgifte wie Aflatoxine, die in kontaminierten Lebensmitteln vorkommen, spielen eine Rolle.2 Zusätzlich können Übergewicht und Diabetes das Risiko für Leberkrebs erhöhen.6 Lesen Sie hier mehr dazu im Artikel Risikofaktoren für Leberkrebs.

Um die Gesundheit der Leber zu fördern, sollten Risikofaktoren möglichst vermieden werden. Regelmäßiger, aber maßvoller Konsum von Kaffee kann schützend wirken, ebenso wie eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum.5

Ist Leberkrebs vererbbar?

Leberkrebs selbst wird nicht direkt vererbt, aber genetische Anfälligkeiten können das Risiko erhöhen. Eine Familienanamnese von Lebererkrankungen kann auf ein erhöhtes Risiko hinweisen.2 Es ist wichtig, regelmäßig ärztliche Untersuchungen durchzuführen, wenn ein erhöhtes Risiko besteht, um eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen.

In welchem Alter tritt Leberkrebs am Häufigsten auf?

Leberkrebs tritt überwiegend im höheren Alter auf. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt in Deutschland bei etwa 70 Jahren.1 Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Krankheit lange symptomlos verlaufen kann und oft erst spät diagnostiziert wird.1,2

Glühbirne

Gut zu wissen

Wer ist häufiger betroffen – Männer oder Frauen?

Männer sind zwei- bis dreimal häufiger von Leberkrebs betroffen als Frauen.1 Dies könnte mit unterschiedlichen Lebensstilen und Risikofaktoren zusammenhängen, die Männer häufiger betreffen.

Krankheitsverlauf

Leberkrebs bleibt häufig lange auf die Leber beschränkt, kann jedoch im fortgeschrittenen Stadium Metastasen in anderen Körperbereichen bilden.3 Eine frühe Erkennung ist entscheidend, um die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.3,4

Diagnose von Leberkrebs

Die Diagnose kann verschiedene Untersuchungen beinhalten: Ultraschall, Bluttests zur Erkennung von Tumormarkern, sowie bildgebende Verfahren wie MRT und CT-Scans wie auch endoskopische Untersuchen des Magen-Darm-Trakts.2,4 Bei Verdacht auf einen Tumor kann eine Gewebeentnahme (Biopsie) notwendig sein.4

Überlebenschancen bei Leberkrebs

Die Überlebenschancen bei Leberkrebs hängen stark vom Stadium des Tumors bei der Entdeckung ab. Eine frühzeitige Diagnose kann die Prognose erheblich verbessern.1 Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen (z. B. Ultraschall) werden bei Risikopersonen empfohlen, um die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung zu erhöhen.4

Klassifikation von Leberkrebs

Die Klassifikation von Leberkrebs erfolgt nach der TNM-Klassifikation, die auf die Tumorgröße, den Lymphknotenbefall und das Vorhandensein von Metastasen abzielt. T zeigt die Größe des Tumors, N die Anzahl und Lage der befallenen Lymphknoten und M das Vorhandensein von Metastasen. T1 N0 M0 steht beispielsweise für einen kleinen Tumor ohne Lymphknotenbefall und Metastasen. Die genaue Beurteilung des Tumorstadiums kann oft erst nach der operativen Entfernung erfolgen, wobei pathologisch gesicherte Befunde durch ein „p“ gekennzeichnet sind. Die Histologie untersucht die Beschaffenheit des Krebsgewebes und gibt Aufschluss über die Aggressivität und Art des Tumors. Diese Informationen sind entscheidend für die Planung der Behandlungsstrategien durch Ihren Arzt.2

  • T = Primärer Tumor

  • N = Regionale Lymphknoten

  • M = Metastasen

War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Danke für Ihr Feedback!

Verwendete Quellen:

  1. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/leberkrebs/definition-und-haeufigkeit.html, letzter Zugriff 13.03.2025.

  2. Krebshilfe Österreich: Leberkrebs (2014), verfügbar unter: https://www.krebshilfe.net/fileadmin/user_upload/Dachverband/Brosch%C3%BCren/Leberkrebs_2014.pdf, letzter Zugriff 13.03.2025.

  3. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/leberkrebs/erkrankungsverlauf.html, letzter Zugriff 13.03.2025.

  4. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/leberkrebs/diagnose.html, letzter letzter Zugriff 13.03.2025.

  5. https://www.netdoktor.at/krankheiten/leberkrebs/, letzter Zugriff 13.03.2025.

  6. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/leberkrebs/risiko-und-ursache.html#:~:text=Hauptursachen%20f%C3%BCr%20die%20Entstehung%20von,Adipositas%20und%20Typ2%20Diabetes%20mellitus), letzter Zugriff 13.03.2025.


    AT-12622, 04/2025

informieren sie sich über

Weitere Krebsarten

Erfahren Sie mehr über die häufigsten Krebsarten in Österreich und wie diese erkannt und behandelt werden.

Krebsbegleiter.at – Ihre Informationsplattform rund um das Thema Krebs

Glühbirne

Faktenbasiert

Medizinisch geprüfte und freigegebene Inhalte

Sprechblase

Austausch & Awareness

Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung

Downloads Icon

Downloads

Hilfreiche Materialien für Patient:innen & Angehörige

Vermittlung Icon

Vermittlung

Weiterführende Links & passende Anlaufstellen

×

Vielen Dank für Ihren Besuch

Sie haben einen Link ausgewählt, der Sie auf eine nicht von AstraZeneca Österreich betriebene Webseite führt. Klicken Sie auf »Abbrechen«, um auf dieser Seite zu verbleiben, oder klicken Sie auf »Weiter«, um auf die neue Zielseite zu gelangen.

Abbrechen Weiter