CLL (Leukämie)

Ernährung bei CLL

Krebsbegleiter Redaktion, 18. März 2025

Gesunde Ernährung – auch bei einer chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) eine wichtiges Thema1

Eine Krebsdiagnose ist ein gravierender Einschnitt in Ihr Leben und bringt große körperliche und seelische Belastungen mit sich. Die Erkrankung und die Therapie können Ihren Körper schwächen und Nebenwirkungen verursachen, die sich auf Ihren Appetit, Ihre Essgewohnheiten und somit auf Ihr Gewicht auswirken können. So kann sich Appetitlosigkeit und in der Folge ein ungewollter Gewichtsverlust einstellen. Um dies zu verhindern ist es sehr wichtig, dass Sie sich auch mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen. 

Bei einer CLL-Erkrankung müssen Sie keine spezielle „Krebsdiät“ einhalten, da es keine nachgewiesenen Effekte von bestimmten Nahrungsmitteln auf den Krebs gibt. Achten Sie stattdessen auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung, um mögliche Nebenwirkungen einer onkologischen Therapie zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sowie Ihrem Behandlungsteam und nutzen Sie die Hilfe von Institutionen und Informationsstellen, die auf diese Thematik spezialisiert sind. 

Appetitlosigkeit und wie Sie diese behandeln können

Noch vor einer Diagnose können sich Appetitlosigkeit und unbeabsichtigter Gewichtsverlust einstellen. Weitere Faktoren, die Ihren Appetit mindern, können durch die Therapie hinzukommen. Gründe für Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bei einer Krebserkrankung sind z.B.:

  • Erhöhter Energieverbrauch

  • Beeinträchtigung des Stoffwechsels und schlechtere Verwertung von Nährstoffen

  • Unverträglichkeit bestimmter Nahrungsmittel

  • Übelkeit

  • Mundtrockenheit

  • Sodbrennen

  • Schmerzen

  • Verstopfung oder Durchfall

  • Müdigkeit / Schwächegefühl

  • Depression, seelischer Stress

Versuchen Sie herauszufinden, wo bei Ihnen die Gründe für Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust liegen. Eine gute Möglichkeit ist eine Checkliste oder ein Tagebuch, die Sie für sich selbst ausfüllen.

Tipp: Ermuntern Sie sich selbst zum Essen

Mit einigen kleinen Tricks können Sie sich selbst das Essen erleichtern und sich zu einer guten, ausgewogenen Ernährung motivieren: 

Zwingen Sie sich nicht dazu, etwas zu essen, was Ihnen nicht schmeckt, sondern nehmen Sie das zu sich, worauf Sie im Moment Appetit haben. Sorgen Sie dafür, dass Sie immer einen Vorrat der Lebensmittel zuhause haben, die Ihnen schmecken. 

Halten Sie kleine Snacks bereit, damit Sie, wenn Sie hungrig sind, auf jeden Fall etwas zu essen parat haben. 

Essen Sie in Gesellschaft – das macht meistens mehr Spaß und kann den Druck essen zu müssen oftmals mindern. 

Servieren Sie sich lieber kleine Portionen; ein überladener Teller kann abschreckend wirken und Sie entmutigen. 

Richten Sie den Tisch und den Teller schön her, schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre und versuchen Sie, sich zu entspannen. 

Bewegung regt den Appetit an: Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche Sport- bzw. Bewegungsart in Ihrer Situation möglich ist und entwickeln Sie gemeinsam einen Trainingsplan. 

Probieren Sie aus, welche Gewürze Ihren Appetit anregen. 

Legen Sie nach dem Essen eine Ruhephase ein, aber legen Sie sich nicht ganz flach hin, sondern lieber halb aufgerichtet, um z.B. Sodbrennen zu vermeiden. 

10 einfache Grundregeln für eine gute Ernährung

Wie sieht eine gute Ernährung aus? Grundsätzlich gelten die folgenden 10 Regeln für alle Menschen, die sich gesund ernähren möchten:

  1. Achten Sie darauf, nicht zu viel Zucker und Salz zu sich zunehmen

  2. Bevorzugen Sie gesunde Fette, wie sie beispielsweise in Fisch oder Nüssen enthalten sind

  3. Betrachten Sie tierische Lebensmittel als Ergänzung, nicht als Hauptbestandteil Ihrer Ernährung

  4. Essen Sie täglich fünf Portionen Obst/Gemüse

  5. Greifen Sie vermehrt zu Vollkornprodukten

  6. Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten schonend zu, z.B. indem Sie diese dünsten

  7. Trinken Sie ausreichend, vor allem viel Wasser

  8. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Essen und lassen Sie sich nicht ablenken

  9. Achten Sie bei der Planung Ihrer Mahlzeiten auf die Vielfalt der Nahrungsmittel

  10. Bewegen Sie sich in ausreichendem Maße und kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Gewicht

Überlegen Sie, welche der Regeln Sie schon einhalten und wo Sie eventuell etwas verbessern können. Wenn Sie diese Grundregeln beherzigen, sind Sie bereits auf einem guten Weg.

Weiterführende Informationen: z.B. die Ernährungsempfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung www.oege.at.

Nahrungsergänzung, Vitamin- und Mineralstoffpräparate?
Grundsätzlich sollten Sie sich abwechslungsreich und ausgewogen ernähren, damit Sie ausreichend mit allen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sind. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann feststellen, ob Sie an einem Nährstoffmangel leiden. Besprechen Sie mit ihr oder ihm, ob es für Sie sinnvoll ist entsprechende Ergänzungspräparate einzunehmen.

Qualifizierte Ernährungsberater helfen Ihnen

Erkundigen Sie sich, ob Ihre Krankenkasse (Teil-)Kosten für eine professionelle Ernährungsberatung übernimmt und fragen Sie nach einer Liste von Spezialisten in Ihrer Nähe.

Bringen Sie zu einem ersten Besuch Ihr Ernährungstagebuch mit und notieren Sie im Vorfeld Fragen, Bedenken und Sorgen, um diese mit dem Ernährungsberater zu besprechen. Besorgen Sie sich Fachliteratur zum Thema oder suchen Sie nach einer Selbsthilfegruppe, in der vielleicht auch gemeinsam gekocht wird.

Österreichische Gesellschaft für Ernährung Austrian Nutrition Society

c/o AGES Bürotrakt WH
Spargelfeldstraße 191
1220 Wien

Tel: +43/1/714 71 93
Fax: +43/1/718 61 46

E-Mail: info@oege.at
Internet: www.oege.at

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Referenzen:

  1. Österreichische Gesellschaft für Ernährung www.oege.at 

AT-13657, 03/2025

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