CLL (Leukämie)

Sport und Bewegung bei chronischen lymphatischer Leukämie (CLL)

Krebsbegleiter Redaktion, 18. März 2025

Trotz einer chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) in Bewegung bleiben1

Die Diagnose CLL ist ein schwerwiegender Einschnitt in alle Bereiche Ihres Lebens und kann starke physische und psychische Belastungen mit sich bringen. Ein individuelles Bewegungs- und/oder Sportprogramm kann Sie gerade in der Phase des Beobachtens und Abwartens („Watch & Wait“) stabilisieren und Ihnen dabei helfen, auch mit Beginn der Therapie aktiv zu bleiben, um das Wohl- befinden und damit das Immunsystem zu stärken.

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Info

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt absprechen, welche Bewegung Ihnen gut tut. Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Behandlungsteam ein individuelles Programm. Ist Ausdauertraining für Sie von Vorteil oder ist ein gezieltes Krafttraining besser für Sie? Können Sie Gymnastik machen oder schwimmen gehen? Wie oft und wie intensiv können und sollten Sie trainieren? Vielleicht starten Sie unter Anleitung mit leichten krankengymnastischen Übungen und führen diese zuhause fort. Achten Sie dabei auf die Signale Ihres Körpers. Sie müssen und sollen keine Rekorde aufstellen. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, wenn Sie sich überfordert fühlen.

Sport bei CLL – das Immunsystem stärken und Wohlbefinden erhalten

Neben Beschwerden, die die Erkrankung selbst auslöst, können auch Nebenwirkungen der Therapie zu körperlichen Beeinträchtigungen führen. Dazu gehören beispielsweise Übelkeit, eine Schwächung des Immunsystems, Müdigkeit oder Schlaflosigkeit. Früher lautete die Empfehlung bei einer Krebserkrankung daher oft: absolute Schonung. Doch inzwischen ist wissenschaftlich belegt, dass sich ein gezielt abgestimmtes und gut dosiertes Bewegungs- oder Sporttraining positiv auf den Verlauf einer CLL auswirken kann. Anfangs mag es Ihnen schwerfallen, Energie und Mut für ein körperliches Training aufzubringen. Vielleicht erscheint es Ihnen im Moment auch gar nicht wichtig, da so viele andere Dinge bedacht und geregelt werden müssen. Lassen Sie sich trotzdem darauf ein; besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, welche körperlichen Übungen für Sie richtig sind.

Bewegung und Sport helfen Ihrem Körper, denn sie...

  • stärken Ihr Herz-Kreislaufsystem

  • steigern Ihre physische Belastbarkeit

  • verbessern Ihre Koordination

  • sichern Ihre Mobilität

  • regulieren Ihr Körpergewicht

  • verbessern das Körpergefühl und das allgemeine Befinden

Zusätzlich helfen Sport und Bewegung Ihnen dabei...

  • Ihr Selbstvertrauen und Ihre Lebensfreude zu stärken

  • sich zu entspannen, Ängste und Stress abzubauen

  • Ihren Schlaf zu verbessern

  • eine positive Lebenseinstellung zu stärken

  • Ihre psychische Belastbarkeit zu steigern

Bewegung und Sport in der Gruppe – mehr Spaß und soziale Vernetzung

Wir alle kennen den inneren Schweinehund, der jeden Tag aufs Neue versucht, uns zu hindern, uns etwas Gutes zu tun. Gegen ihn hilft: Gruppendynamik. Wenn es Ihnen schwerfällt, allein zu trainieren, suchen Sie sich Gleichgesinnte, die mit denselben Herausforderungen konfrontiert sind wie Sie. Die gemeinsame Aktivität ermöglicht Ihnen neben dem Training...

  • einen Austausch mit anderen Betroffenen

  • die Erfahrung von Zusammenhalt in einer Gruppe

  • neue Freundschaften zu knüpfen

  • den Ausbruch aus der Einsamkeit

  • andere gemeinsame Freizeitaktivitäten zu gestalten

So können Sie starten

Sie müssen den Weg durch Krankheit und Therapie nicht allein gehen. Im Gegenteil:
Es ist wichtig, dass Sie alle Ihre Fragen und Ängste mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder Ihrem Behandlungsteam besprechen. Dies gilt auch und vor allem für ein Bewegungstraining bzw. ein Sportprogramm, denn Sie können nur dann davon profitieren, wenn es genau auf Ihre individuelle Situation, auf Ihre Erkrankung und auf Ihre Leistungsfähigkeit abgestimmt ist.

  • Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Therapeutin oder Ihrem Arzt/Therapeuten, welche Bewegungsform, bzw. Sportart für Sie in Frage kommt (eher Physiotherapie, Massagen, Atemtherapie, oder Sporttherapie).

  • Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt nach der Möglichkeit einer Physiotherapie, wie z.B. Wassergymnastik.

  • Wählen Sie eine Bewegungsform oder Sportart, die Ihnen immer schon Spaß gemacht hat oder Ihren passend erscheint und Sie nicht überfordert.

  • Lassen Sie Ihre körperliche Fitness durch eine Kardiologin und/oder Sportmedizinerin bzw. einen Kardiologen und/oder Sportmediziner testen, damit Ihr Bewegungsprogramm genau an Ihre Leistungsfähigeit angepasst werden kann.

  • Aller Anfang ist schwer: Lassen Sie es daher langsam angehen und hören Sie auf die Signale Ihres Körpers.

  • Folgen Sie in Bezug auf Trainingsgestaltung, -dauer und -häufigkeit sowie hinsichtlich eventueller Risiken den Ratschlägen Ihres Therapieteams.

  • Nutzen Sie Informationen von Institutionen, wie z.B. der Österreichischen Krebshilfe.

  • Suchen Sie sich Gleichgesinnte in einer Sportgruppe, z.B. beim Rehabilitationssport.

  • Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse über Trainingsangebote und über die Möglichkeit einer Kostenübernahme.

  • Bauen Sie auch in Ihren Alltag immer wieder Bewegungsphasen ein, indem Sie z.B. mit Familie oder Freunden kleinere Spaziergänge machen, Einkäufe zu Fuß erledigen, mit dem Rad statt mit dem Auto fahren, nehmen Sie die Treppe anstelle des Aufzugs etc.

  • Nehmen Sie sich nicht zu viel vor; setzen Sie sich nicht unter Druck; stressen Sie sich nicht mit Vorwürfen, wenn Sie es einmal nicht schaffen, Ihr Programm einzuhalten.

So bewahren Sie sich die Freude an der Bewegung und am Sport

Ihr Trainingsprogramm sollte nicht zu einem zusätzlichen Stressfaktor werden, der Sie beunruhigt oder belastet. Im Gegenteil: Sie sollen es genießen und spüren, wie gut es Ihnen tut. Natürlich wird es Tage geben, an denen Sie sich nicht oder nur schwer überwinden können – das ist normal. Wichtig aber ist, dass Sie grundsätzlich mit Spaß bei der Sache sind und so gut, wie es Ihnen möglich ist, in Bewegung bleiben.

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Referenzen:

1. www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_CLL_1810011.pdf

AT-13656, 03/2025

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