Lungenkrebs

Behandlungsmöglichkeiten von Lungenkrebs

Krebsbegleiter Redaktion, 18. September 2024

In den letzten Jahren hat sich die Behandlung von Lungenkrebs erheblich weiterentwickelt. Neue Operationstechniken, Strahlentherapien, Wirkstoffe & -mechanismen und Kombinationen eröffnen den Patient:innen viele neue Behandlungsmöglichkeiten und geben Hoffnung auf ein längeres Überleben oder sogar Heilung.

Welche Therapie zur Anwendung kommt hängt u. a. vom Stadium, den persönlichen Umständen bzw. dem Gesundheitszustand der Patient:innen und vom Patient:innenwunsch ab.

Arten von Therapien

Die Behandlung von Krebs umfasst verschiedene Ansätze, die je nach Ziel und Stadium der Erkrankung eingesetzt werden. Hierzu zählen kurative Therapien sowie die Palliativtherapie.

Operation

Die Entscheidung über die Eignung eines chirurgischen Eingriffs hängt vom Krankheitsstadium, dem Tumortyp und der Tumorgröße ab. Insbesondere in den frühen Stadien kann eine Operation ein integraler Bestandteil der Hauptbehandlung sein.

Neoadjuvante Therapien

Der Begriff „neoadjuvante Therapie“ bezieht sich auf eine Behandlung, die vor der geplanten Haupttherapie einer Tumorerkrankung, normalerweise einer Operation, angewendet wird und zielt darauf ab, die Ausgangssituation für eine Operation zu verbessern.

Adjuvante Therapien

sind Behandlungen, die nach der Operation durchgeführt werden. Möglicherweise verbliebene, aber nicht sichtbare Krebszellen sollen zerstört werden und so das Rückfallrisiko minimiert werden.

Perioperative Therapien

sind Behandlungen, welche vor und nach Operation durchgeführt werden.

Palliativtherapie

wird angewendet, wenn Heilung unwahrscheinlich ist. In diesem Fall zielt die Behandlung darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit so lange wie möglich zu verzögern, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten.

Frau

Therapiemöglichkeiten

Es stehen verschiedene Therapien zur Behandlung von Lungenkrebs zur Verfügung, die im Folgenden näher erläutert werden.

Bevor Sie mit einer Therapie beginnen, wird Sie Ihre Ärztin/Ihr Arzt in einem Aufklärungsgespräch über die Therapiemöglichkeiten, Vor-/Nachteile und mögliche Nebenwirkungen informieren und Ihnen dabei helfen, bestmöglich damit umzugehen.

Achtung Icon

Wichtig

Ein enger Austausch während der Therapie ist von großer Bedeutung, da eventuell auftretende Nebenwirkungen umgehend behandelt werden sollten, um den Therapieerfolg nicht zu gefährden.

Pillen

Medikamentöse Therapien zur Behandlung von Lungenkrebs

Chemotherapie

Tumorzellen zeichnen sich vor allem durch ihre schnelle und unkontrollierte Vermehrung aus. Dies ist der Angriffspunkt einer Chemotherapie. Hier werden Medikamente eingesetzt, die die Zellteilung hemmen und insbesondere sich schnell teilende Zellen bekämpfen.

Die Behandlung von Krebserkrankungen mit antineoplastischen Arzneistoffen, insbesondere mit Zytostatika, wird als Chemotherapie – oder umgangssprachlich Chemo – bezeichnet. Im weiteren Sinne bezieht sich die Chemotherapie auf den Einsatz von toxisch wirkenden Substanzen, um gezielt bestimmte Mikroorganismen (Bakterien) oder entartete Zellen („Krebs“) zu eliminieren („selektive Toxizität“).

Die Chemotherapie wird oft mit anderen Therapien kombiniert – z. B. mit Strahlentherapie („Chemoradiotherapie“) oder Immuntherapie („Chemoimmuntherapie“)

Die Chemotherapie kann allerdings auch gesunde Zellen angreifen. Da sich das Wirkprofil gegen teilende Zellen richtet, ist vorallem Gewebe mit hohem Zellumsatz betroffen. Typische Nebenwirkungen sind z. B. Haarausfall oder Erbrechen.

Zielgerichtete Therapie

Krebszellen weisen strukturelle Veränderungen auf, die dazu führen, dass sich die Zellen unkontrolliert vermehren können. Eine zielgerichtete Therapie greift die veränderten Signalwege in den einzelnen Krebszellen an. Bei dieser Therapie wird somit – anders als bei einer Chemotherapie – das Tumorwachstum zielgerichtet gehemmt und körpereigenes Gewebe weitestgehend geschützt.

Die „zielgerichtete Therapie“ (eng.: „Targeted therapies“) beeinflusst gezielt spezielle biochemische Prozesse in der Tumorzelle. Hierbei werden spezifische Moleküle („Drug Targets“) blockiert oder deaktiviert, die für das Wachstum oder Überleben der Tumorzellen entscheidend sind.

Da der Einsatz der zielgerichteten Therapie davon abhängig ist, dass ganz bestimmte genetische Veränderungen der Tumorzellen („Mutationen“) vorliegen, muss vor der Therapieentscheidung eine Blut- oder Gewebeprobe entnommen, die molekulargenetisch oder immunhistochemisch untersucht wird.

Im Optimalfall zielen zielgerichtete Therapien ausschließlich auf Tumorzellen – da jedoch diese „drug targets“ teilweise auch in gesunden Zellen auftreten, kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Immuntherapie

Einige Krebszellen haben die Fähigkeit, sich als gesunde Zellen zu tarnen oder die natürliche Immunreaktion des Körpers zu unterdrücken. Die Immuntherapie hat das Ziel, das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen den Krebs zu unterstützen.

Medikamente, die in der Immuntherapie zum Einsatz kommen, sind sogenannte Biologika. Sie unterstützen das Immunsystem dabei, Krebszellen besser zu erkennen und in Folge dessen wirksamer zu bekämpfen. Die Immuntherapie wirkt – im Gegensatz zur Chemotherapie – nicht unmittelbar schädigend auf körpereigene Zellen.

Durch die Immuntherapie wird das Immunsystem stimuliert, was in einigen Fällen zu einer übermäßigen Reaktion führen kann. Dies kann zu Nebenwirkungen führen, die denen von Autoimmunreaktionen ähneln, wie beispielsweise Entzündungen von Organen wie der Lunge.

Strahlentherapie Icon

Strahlentherapie zur Behandlung von Lungenkrebs

Die Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, bildet neben der Operation und medikamentösen Therapie eine der drei zentralen Säulen der modernen Krebstherapie. Bei der Strahlentherapie wird eine hohe Dosis ionisierender Strahlung auf einen lokalen, präzise definierten Bereich, das sogenannte Zielvolumen (bestehend aus dem Tumor und seinem Umfeld), gerichtet, mit dem Ziel, den Tumor zu zerstören.

Oft wird die Strahlentherapie auch mit einer medikamentösen Therapie kombiniert (z. B. Chemoradiotherapie) und kann vor oder nach einer Operation durchgeführt werden.

Die Nebenwirkungen können vielfältig sein und grundsätzlich jedes Organ und Gewebe betreffen, das der Strahlung ausgesetzt ist. Während der Therapie treten beispielsweise häufig Reizungen der Haut und Schleimhaut im bestrahlten Bereich auf, die sich in der Regel nach Abschluss der Bestrahlung rasch zurückbilden.

Andere durch Strahlung verursachte Nebenwirkungen wie chronische Entzündungen, Gewebsverhärtung (Fibrose) und -schrumpfung können teilweise erst lange Zeit nach einer Strahlentherapie auftreten.

Häkchen

Zusammenfassend

Immuntherapie und zielgerichtete Therapien sind die am häufigsten eingesetzten Therapieoptionen. Oft werden die Therapien auch kombiniert um eine stärkere Wirkung zu ermöglichen.

Welche der Behandlungsmethoden für Sie geeignet ist, hängt von dem bei Ihnen vorliegenden Tumor und Ihrem Gesundheitszustand ab sowie von Ihrer persönlichen Entscheidung. Auch mögliche Nebenwirkungen müssen immer gegen den Nutzen der Behandlung abgewogen werden.

Für die Entscheidungsfindung kommen alle behandelnden Ärztinnen/Ärzte in einem sogenannten Tumorboard zusammen und fällen auf Basis der bekannten Faktoren die geeignete Therapieentscheidung.

War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Danke für Ihr Feedback!

AT-12732, 09/2024

informieren sie sich über

Weitere Krebsarten

Erfahren Sie mehr über die häufigsten Krebsarten in Österreich und wie diese erkannt und behandelt werden.

Krebsbegleiter.at – Ihre Informationsplattform rund um das Thema Krebs

Glühbirne

Faktenbasiert

Medizinisch geprüfte und freigegebene Inhalte

Sprechblase

Austausch & Awareness

Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung

Downloads Icon

Downloads

Hilfreiche Materialien für Patient:innen & Angehörige

Vermittlung Icon

Vermittlung

Weiterführende Links & passende Anlaufstellen

×

Vielen Dank für Ihren Besuch

Sie haben einen Link ausgewählt, der Sie auf eine nicht von AstraZeneca Österreich betriebene Webseite führt. Klicken Sie auf »Abbrechen«, um auf dieser Seite zu verbleiben, oder klicken Sie auf »Weiter«, um auf die neue Zielseite zu gelangen.

Abbrechen Weiter